Salamandra salamandra salamandra // Feuersalamander
Die Namensgebung für den Feuersalamander hat seinen Ursprung schon in der Antike. Aristoteles schrieb, dass Feuersalamander in der Lage sind Feuer zu löschen, wenn sie es durchschreiten. Sie wurden deswegen lebendig ins Feuer geschmissen. Auch sagte man ihnen nach, sie seien verantwortlich für die Zerstörung ganzer Völker indem sie auf Obstbäume klettern und die Früchte vergiften. Die Menschen erschlugen damals die Feuersalamander, weil sie diese Geschichten glaubten. Somit kann man den Menschen als alleinigen Feind ansehen.
Auch wenn heute nur noch wenig Gefahr durch erschlagen droht, so ist die Zerstörung des Lebensraumes, sowie das Errichten von Straßen durch den Lebensraum die größte Bedrohung für die Feuersalamander und andere Amphibien. Fressfeinde sind auf Grund des Hautsekretes Salamandrin eher selten. Dass Ringelnattern aber gelegentlich Feuersalamander fressen ist bekannt. Eidechsen, die mit Salamandrin in Berührung kommen, reagieren mit Zuckungen und Krämpfen darauf. Sollte das Sekret mit den Augen in Berührung kommen, muss man es sofort auswaschen. Ansonsten ist mit starker Reizung auch an anderen Körperstellen zu rechnen. Das Sekret wird über die Ohrdrüsenwülste abgegeben und kann einige cm weit gespritzt werden.
Der Feuersalamander erreicht bei uns eine durchschnittliche Größe von 150 bis 200 mm. Andere Unterarten können auch deutliche Größen darüber erreichen. Feuersalamander aus Israel erreichen sogar eine Länge von bis zu 30 cm. Die Körperfarbe ist leuchtend schwarz und wird durch intensive, klar abgegrenzte gelbe Flecken, durchsetzt. Diese Flecken können auch gelegentlich in einer gelb-oranger Färbung, in selteneren Fällen auch tiefrot sein. Der Feuersalamander besitzt einen kräftigen, breiten Kopf mit abgerundeter Schnauze. Hinter den hervorstehenden Augen verlaufen große gelbe Ohrdrüsenwülste. Der Verlauf der Ohrdrüsenwülste ist meist schon im Larvenstadium farblich erkennbar. Auch das Augenlied besitzt meist einen gelben Fleck. Der Rest der Köperflecken ist bei jedem Tier individuell angeordnet. Farbvarianten von einfarbig schwarz bis fast einfarbig gelb sind bei den Feuersalamandern möglich. Auch olivfarbene oder albinotische Tiere treten gelegentlich auf.
Der Feuersalamander ist in Mittel- und Südeuropa, sowie in Nordafrika und im Vorderen Orient zu finden. Von zurzeit 12 Unterarten des Feuersalamanders kommen in Deutschland zwei Vertreter vor. Der gefleckte Feuersalamander (Salamandra salamandra salamandra) ist in Süd- und Ostdeutschland vertreten, während der gebänderte Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris) von Norddeutschland über Mittel- und Westdeutschland bis in den Süden zu finden ist. In der bestehenden Überschneidungszone beider Unterarten kommen auch Individuen vor, die nicht eindeutig einer Unterart zu zuordnen sind.
Bevorzugter Lebensraum sind Mischlaubwälder mit klaren Wasserläufen, wie Gebirgsbäche oder Quelltümpel. Nadelwälder sind seltener ein geeigneter Lebensraum. Die landschaftliche Struktur ist mit Felsen, Farnen und modernden Holzstumpen durchsetzt. Herumliegendes Todholz bietet mit den bemoosten Steinen, und modernden Ästen einen gern bewohnten Bereich. Feuersalamander findet man in Höhenlagen von 400 m bis 700 m. Höhere Lagen werden vor allem im Balkan besiedelt.
Die Aktivitätsphase ist überwiegend zur Dämmerungs- und Nachtzeit ausgelegt. Aber auch zu regnerischen Tageszeiten findet man den Feuersalamander, was ihm den Beinamen „Regenmännchen“ einbrachte. Er wandert dann behäbig im Salamanderschritt umher, um dabei auf Futtersuche zu gehen. Als Futter dienen ihm neben Regenwürmern und Nacktschnecken auch alle anderen Insektenarten, die größenmäßig in Frage kommen.
Feuersalamander erreichen ihre Geschlechtsreife im Alter von 3 bis 4 Jahren. Die Paarung erfolgt im Sommer und beginnt immer damit, dass ein Männchen beim umherwandern einen anderen Feuersalamander sieht und dann zügig auf diesen zu rennt. Es sieht so aus, als ob das Männchen auf der Jagd nach Artgenossen ist. Nach einigen Umrundungen wird vom Männchen festgestellt ob es sich um ein paarungsfähiges Weibchen handelt oder nicht. Hat das Männchen ein Weibchen gefunden, kriecht es unter das Weibchen, so als ob er das Weibchen huckepack nehmen möchte. Er hackt sich mit seinen Vorderbeinen um die Vorderbeine des Weibchens. Durch schwenken des hinteren Körpers und reiben des Hinterleibes an der Kloake des Weibchens setzt das Männchen sein Spermapaket neben die Kloake des Weibchens. Der Körper wird dabei leicht angehoben und zur Seite gedreht. Das Weibchen nimmt nun das Spermapaket auf. Dieser Vorgang dauert selten länger als 30 Minuten. Der Samen kann auch bis zu einem Jahr gespeichert werden. Von einigen Unterarten, wie z. B. Salamandra s. bernadezi, ist bekannt, dass sie lebende Jungtiere zu Welt bringen. Hierbei sind schon bis zu 12 Vollentwickelte Jungtiere geboren worden
In der 2 bis 4monatigen Winterphase „schlafen“ die Feuersalamander erst bei Temperaturen unter 5°C. Selbst Nahrung wird noch bis zu dieser Temperatur in geringen Mengen aufgenommen. Anschließend werden die Larven von dem Muttertier im Frühjahr, nach einem Entwicklungszeitraum von 3 bis 8 Monaten, lebend in klaren kühlen Gewässern abgelegt. Das möglichst nährstoffarme Gewässer sollte eine Temperatur von weniger als 10° C haben. Da die Feuersalamander schlechte Schwimmer sind, versucht das Weibchen nur den Hinterleib in das Gewässer zu legen und setzt dann die Larven ab. Die bis zu 70 Larven besitzen bei einer Größe von 20 bis 60 mm einen sehr breiten Kopf mit drei deutlichen Kiemenbüscheln auf jeder Seite. Bei zunehmender Entwicklungsstufe vermehrt sich die Körperfleckung, die aber noch nichts mit der späteren Zeichnung zu tun haben. Am Beinansatz befindet sich von Anfang an ein gelber Fleck, der auch nach der Metamorphose deutlich sichtbar ist und vor allem es ermöglicht, die Feuersalamanderlarve von anderen Schwanzlurchlarven zu unterscheiden. Je nach Futterangebot entwickeln sich die Larven nach 3-6 Monaten zu Jungsalamandern. Die Kiemenbüschel bilden sich zurück und nach wenigen Tagen verlassen die Larven nun das Wasser als Jungsalamander. Die Färbung ist noch nicht wie bei den adulten Tieren voll ausgeprägt. Dies geschieht aber in wenigen Tagen, so dass ca. 1 bis 2 Wochen später die klare Kontur zwischen schwarzer Körperfärbung und gelben Flecken oder Streifen deutlich sichtbar ist.
Für die Terrarienhaltung ist der Feuersalamander bedingt geeignet, was daran liegt, dass er mit Temperaturen über 25° C nicht zurechtkommt. Bevorzugt werden Temperaturbereiche um 15°C bis 20° C. Kann man die Haltungsbedingungen so einrichten, dass die Temperatur nicht zu hoch sind, dann ist der Feuersalamander ein dankbarer Pflegling. Dies ist aber in vielen Fällen, vor allem im Sommer, meist ein Problem. Ein flacher Wasserbehälter (2 bis 4 cm), der Problemlos von den Feuersalamandern begangen werden kann, ist Notwendig. In diesem Behältnis werden auch die Junglarven abgelegt. Schon aus diesem Grund ist laufend auf frisches Wasser zu achten. Dies gilt auch für die restliche Terrarieneinrichtung. Da man immer für eine feuchte Einrichtung sorgen muss, besteht die Gefahr des Fäulnisprozesses. Wie alle Schwanzlurch reagieren auch die Feuersalamander empfindlich dagegen. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man den Terrariumboden mit Blähton (Hydrokultur) auslegt. Darauf verteilt man eine Lauberdemischung auf einer Höhe von etwa 5 cm bis 10 cm. Am besten eignet sich dafür Buchenlaub mit Erde vermischt. Buchenlaub hat eine hemmende Wirkung auf den Fäulinsvorgang. Einige Steine oder Wurzeln so angebracht, dass Hohlräume entstehen die nicht einstürzen können, verbessern nicht nur die Optik, sondern dienen auch dem Wohlbefinden der Tiere. Pflanzen, insbesondere Moose speichern die wichtige Feuchtigkeit. Ein tägliches besprühen mit Regenwasser wirkt sich ebenfalls positiv aus. Die Hautfarbe kann als Stimmungsbarometer angesehen werden. So sollten die Farben im Leuchtend nass sein. Stumpfe oder matte Färbung bedeutet, dass etwas nicht stimmt.
Larven sind ebenfalls empfindlich was die Wasserqualität betrifft. Es sollte deshalb jeden zweiten Tag gewechselt werden. Ein Buchenblatt im Aufzuchtwasser schränkt die Gefahr des Verpilzens ein. Als Nahrung dienen den Larven vor allem Mückenlarven, Wasserflöhe, Artemias und andere Kleinstlebewesen. Diese müssen immer in ausreichender Menge angeboten werden, da die Larven sehr räuberisch sind und auch vor Kannibalismus nicht zurückschrecken. Eine Einzelhaltung wäre bis zur Metamorphose nicht von Nachteil, aber nicht zwingend Notwendig. Die Adulten Feuersalamander füttert man vor allem mit Regenwürmer, Nacktschnecken und Heimchen. Auch andere Insekten können nach Verfügbarkeit angeboten werden. Die Nahrungsaufnahme sinkt bei fallenden Temperaturen. Doch selbst bei 6° C konnte beobachtet werden, dass Regenwürmer gefressen wurden. Für eine Überwinterung sind frostfreie Temperaturen bis 5° C notwendig. Eine Terrariumabdeckung ist unbedingt nötig, da die Glaswände eines Terrariums kein unüberwindbares Hindernis ist. Bei guter Pflege erreichen die Feuersalamander ein Lebensalter von über 40 Jahren. Der Rekord in Terrarienhaltung liegt bei 56 Jahren.
Erwachsene | 30,00 € |
---|---|
Jugendliche | 10,00 € |
Familie | 35,00 € |
Aufnahmegebühr | 5,00 € |
Für Ihre Fragen stehen wir Ihnen in unserer Freilandanlage persönlich zur Verfügung. Via Mail und telefonisch sind wir wie folgt zu erreichen: kontakt@wasserstern.com oder Tel.: 0171-9715463
Wasserstern Augsburg 1904 e. V.
Ferdinand-Halbeck-Str. 56
86161 Augsburg
kontakt@wasserstern.com
Tel.: 0171-9715463