Viper berus // Kreuzotter
Die Kreuzotter ist unter allen Schlangen in Europa, eine derjenigen, mit dem ausgedehntesten Verbreitungsgebiet, auch über die Grenzen Europas hinaus. Von Nordportugal (sehr selten), Spanien, Frankreich (nur im Norden), Großbritannien, Norditalien, Schweiz, Deutschland, Kaukasus, südsibirische Gegend bis zur Insel Sachalin. Selbst über den 65. nördlichen Breitengrad in Skandinavien hinaus ist sie noch anzutreffen. Ihre Verbreitung im Osten ist sehr schwammig und führt weit nach Asien hinein. Die zunehmende Industrialisierung dürfte allerdings in den nächsten Jahren dafür sorgen, dass einige Verbreitungsgebiete von heute nicht mehr mit aufgeführt werden können. Von der Kreuzotter sind neben der Nominatform noch die Unterart Vipera bosniensis und Vipera sachaliensis anerkannt.
Das bevorzugte Biotop weist ein sehr breites Spektrum der Beschaffenheit auf. Vipera berus bevorzugt lichte Waldgebiete ebenso, wie Heidelandschaften, Moorgebiete, Sumpflandschaften, unbestellte Graslandschaften, sowie steinige Hügellandschaften. Im Gebirge ist sie zum Teil sogar über die Baumgrenze hinaus zu finden. Als Grenze wird sicherlich die 2500 m Marke angenommen werden dürfen. Im Allgemeinen bevorzugt sie die feuchteren Gebiete, ja sogar fließende Gewässer werden nicht verschmäht.
Sie gehört eher zu den ruhigeren Vertretern der Giftschlangen. Mit bedacht auf sie zugegangen, nimmt sie nicht gleich Reißaus, sondern wartet zunächst ab, wobei sie nicht selten gut zu beobachten oder Fotografieren ist. Bei schnelleren Bewegungen sucht sie das weite. In die Enge getrieben, beißt sie auch zu. In der kühleren Zeit ist sie den ganzen Tag anzutreffen. Selbst bei Bewölkung ist sie unterwegs. An heißen Tagen ist sie morgens und in der Dämmerung anzutreffen. Im Frühjahr und im Herbst ist sie selbst bei Temperaturen um 10°C zu sehen.
Die Hauptnahrung der Kreuzotter dürfte überwiegend aus Eidechsen bestehen. Gelegentlich ist sicherlich auch der Frosch mit auf der Speiseliste, vor allem für Neugeborene. In der Gefangenschaft nehmen die Tiere nestjunge Mäuse an. Es kommt aber auch nicht so selten vor, dass die Nahrungsaufnahme verweigert wird. Dann ist eine Zwangsernährung erforderlich, die allerdings den erfahrenen Terrarianern vorbehalten bleiben sollte. Inwieweit Insekten (Grillen, Heuschrecken) mit auf dem Plan zu stellen sind ist noch nicht gänzlich geklärt. Gelegentlich dürften wahrscheinlich auch diese gefressen werden.
Die Paarungszeit beginnt Ende April und endet Ende Mai. Mitte August / Anfang September werden dann 5 – 18 lebende Jungtiere geboren (Vivipar). Die Jungtiere unterscheiden sich von Anfang an in der Färbung bzgl. ihres Geschlechts und haben eine Länge von + / – 20 cm. Weibliche Babys sind eher von heller Grundfärbung mit braunem Rückenmuster. Männliche Tiere sind eher von grauer Grundfärbung mit dunklerem Rückenmuster.
Anfängern ist die Haltung nicht zu empfehlen. Die Pflege von Vipera berus in Gefangenschaft dürfte zu den schwierigeren Unterfangen zählen. Die Kreuzotter bevorzugt eine möglichst Naturgetreue Einrichtung. Das Terrarium sollte mindestens 100 x 50 x 60 (in cm Breite x Höhe x Tiefe) haben. Ein Freilandterrarium vereinfacht die Haltung erheblich. Ein natürlicher Tag- Nachtrhythmus wirkt sich in jedem Fall vorteilhaft auf das Wohlbefinden aus.
Wegen der Standorttreue sollte die Terrarieneinrichtung möglichst selten bis gar nicht verändert werden. Da man meist nicht den Fundort der Elterntiere kennt, sollte im Terrarium sowohl ein trockener Teil, als auch ein sehr feuchter Teil den Tieren zur Verfügung stehen. Moorerde, Fallholz und einige Steine zum Unterschlupf sind für die Kreuzotter notwendig um sich im Terrarium wohl zu fühlen. Der Temperaturbereich soll größeren Schwankungen unterliegen und braucht eine Höhe von 27° C nicht unbedingt zu überschreiten. Tiere die im Terrarium die feuchteren Regionen bevorzugen, dürfen auch täglich besprüht werden. Es kann auch durch ein großes Wasserbecken, das mit Kiesel gefüllt und mit Wasser aufgegossen wird versehen werden. Die dabei gleich bleibende hohe Luftfeuchtigkeit kommt den natürlichen Bedingungen in einem Moor sehr viel näher. Ein Winterschlaf von November bis März ist für die Tiere eine dringliche Notwendigkeit. Auch hier ist auf nicht zu trockene Luft zu achten. Ein Wassergefäß ist dabei in jedem Fall erforderlich.
Erwachsene | 30,00 € |
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Jugendliche | 10,00 € |
Familie | 35,00 € |
Aufnahmegebühr | 5,00 € |
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