Triturus cristatus // Nördlicher Kammmolch
Der im Durchschnitt 140 bis 200 mm große und kräftige Molch besitzt eine grobe, rau wirkende Haut. Die Finger sind gelb geringelt. Die Schwanzlänge nimmt etwa die Hälfte der Gesamtkörperlänge ein. Die Körperfärbung reicht von dunklem Braun, bis hin zum Schwarz mit deutlicher Fleckenmusterung. Vom Kopf, seitlich bis zu den Flanken sind sehr viele kleine weiße Pünktchen zu sehen. Ein weißer Lippensaum verziert das Maul des Kammmolches. Die Kehle und Bauchseite ist gelb bis orange mit schwarzen Flecken durchsetzt. Während der Paarungszeit besitzen die Männchen einen sehr ausgeprägten, gezackten Kamm auf dem Rücken. Der Schwanz, der mit einem hellen Längsstreifen versehen ist, besitzt einen hohen Saum der vom Rückenkamm aber deutlich abgetrennt ist. Während der Landphase ist die Haut, anders als bei anderen Molchvertretern, eher Feucht. Der Alpenkammmolch besitzt nur einen welligen Kamm, der aber auch ganz Glatt gesäumt sein kann. Der Donaukammmolch ist der grazilste Vertreter. Neben seiner schlanken Gestalt ist der Abstand von den Vorderfüßen zu den Hinterfüßen im Verhältnis länger als bei den anderen Vertretern.
Der Nördliche Kammmolch kommt in fast ganz Mitteleuropa vor. Von Mittelfrankreich über Großbritannien bis nach Schweden, zieht sich das Verbreitungsgebiet über Zentralasien bis in den Ural und sogar nach West-Sibirien. Der Alpenkammmolch besiedelt in Deutschland nur ein kleines Areal im Berchtesgadener Land. Der Artstatus ist allerdings noch umstritten. Möglicherweise handelt es sich hierbei um eine Mischpopulation beider Unterarten. Der Donaukammmolch, Triturus dobrogicus, kommt in Niederösterreich, Ungarn, Slowakei, Kroatien, Serbien und der Ukraine vor. Der Südliche Kammmolch besiedelt den südöstlichen Balkan, Nordost – Griechenland, sowie den europäischen Teil der Türkei. Des Weiteren findet man ihn entlang der Schwarzmeerküste bis nach Transkaukasien und übe die West- und Südküste bis nach Iran.
Der Kammmolch bevorzugt keinen bestimmten Landschaftstyp, ist aber stets auf Gewässernähe angewiesen. Diese sucht er in der Regel direkt nach der Winterphase auf und verlässt sie wenn überhaupt erst wieder im August. Vor allem die Unterarten T. dobrogicus und T. karelini (Balkankammmolch) bevorzugen die aquatische Lebensweise. Der Lebensraum ist meistens sehr Vegetationsreich. Dabei werden auch Landwirtschaftlich genutzte Flächen nicht verschmäht. Im Flachland ist der Kammmolch genauso vertreten, wie in der Bergregion. Höhen von bis zu 2000 m werden dabei aber eher selten erreicht.
An Land ist der Kammmolch ein eher träger Geselle. Er hält sich unter Baumstümpfe, Steine, Erdlöcher oder sonstigen Unterschlupfmöglichkeiten auf. Nachts streift er umher, um Regenwürmer, Käfer oder sonstige Insekten aufzuspüren. Für den aquatischen Lebensabschnitt, bevorzugt der Kammmolch alle möglichen Gewässertypen, solange das Wasser sauber ist. Die Aktivitätsphase verschiebt sich dabei in den Tag hinein. Von der Trägheit ist im Wasser nichts mehr zu spüren. Geschmeidig und flink gleiten sie durch das Vegetationsreiche Wasser. Die Atmung erfolgt weiterhin über die Lunge, was sich daran erkennen lässt, dass der Molch in unregelmäßigen Abständen zum Atmen auftauchen muss.
Die Paarung erfolgt wie bei vielen anderen Molcharten. Sie erfolgt ausnahmslos unter Wasser. Das Männchen schwimmt auf das Weibchen zu und stellt sich seitlich oder quer zu der angehenden Partnerin. Ein Molchtypischer Buckel, der an einen Katzenbuckel oder an ein bockiges Pferd erinnert, ist eine Art Imponiergehabe, wobei auch Duftstoffe aus der Kloake ausgeschieden werden. Diese Duftstoffe, werden durch zum Teil sehr heftige Schwanzbewegungen dem Weibchen zugefächert. Haben die Balzbemühungen bei dem Weibchen erfolg, schwimmt das Weibchen auf das Männchen zu und berührt mit der Schnauze den Schwanz des Männchens. Darauf hin setzt das Männchen seine Samen auf den Boden. Dabei läuft das Männchen mit erhobenem Schwanz ein paar Schritte, während das Weibchen dem Männchen folgt. Dabei wird der Samen vom Weibchen mit der Kloake aufgenommen. Die Befruchtung dauert nur einige Tage.
In den anschließenden Wochen werden bis zu 400 Eier einzeln abgelegt. Diese werden an die Wasserpflanzen angeklebt. Zum Schutz dieser Eier werden die Pflanzen sogar gefaltet, damit das angeklebte Ei nicht so leicht entdeckt wird. Sogar die eigenen Artgenossen machen sich zum Teil über diese Eier her. Die nach ca. 14 Tagen schlüpfenden, etwa 10 mm großen Larven, sind ebenfalls häufig ein gefundenes Fressen für die Erwachsenen Tiere. Als Nahrung dienen den Larven in den ersten 2 Wochen Kleinstlebewesen aller Art. Die Larven entwickeln sichtbare Kiemenbüschel, über die die Atmung stattfindet Mit zunehmender Größe wachsen ihnen zuerst die Vorderfüße und dann die Hinterfüße. Während den nächsten 4 Monaten erreichen sie durch ihren sehr ausgeprägten Hunger eine Größe von bis zu 70 mm. Bei entsprechenden Temperaturen und Nahrungsangebot kann dieser Zeitraum auch deutlich verkürzt sein. Junge Kammmolche verbringen nicht selten ihre ersten Lebensjahre im Wasser. Auch adulte Kammmolche findet man nicht selten, noch nach der Paarungsaktivität im Wasser. Spätestens jedoch wenn der Herbst unmissverständlich herannaht, verlassen auch die letzten Tiere das Wasser und suchen sich einen Überwinterungsplatz, der frostfrei ist und bis zu 1 km vom Laichgewässer entfernt sein kann.
Der Kammmolch ernährt sich an Land von Würmern, Nacktschnecken und anderen Insekten. Im Wasser wird alles gefressen, was größenmäßig geeignet ist. Insbesondere Mückenlarven, Bachflohkrebse oder sonstige Wasserlebewesen. Selbst Kaulquappen werden dabei nicht verschont. Bei der Terrarienhaltung nimmt der Kammmolch auch im Wasser gerne Regenwürmer an.
Das Terrarium sollte als Aqua- Terrarium eingerichtet werden. 2/3 Wasserfläche und 1/3 Landteil sind ein anzustrebendes Verhältnis. Die Wassertiefe sollte mindestens 25 cm betragen und reichlich mit Wasserpflanzen versehen sein, damit die Eiablage problemlos stattfinden kann. Sind reichlich Eier abgelegt, sollten die Pflanzen in ein Extrabehälter umgesiedelt werden, da wie schon erwähnt, auch die adulten Kammmolche vor ihren eigenen Nachzuchten kein Halt machen. Da die Eiablage aber mehrere Wochen dauern kann und die Schlupfzeit der Larven nur wenige Tage, empfiehlt es sich das Aqua- Terrarium immer wieder mit neuen Pflanzen auszustatten um eine weitere Eiablage nicht zu unterbinden. Eine Überwinterung von ca. 3-5 Monaten bei einer Temperatur von 4° bis 6°C ist für eine erfolgreiche Reproduktion erforderlich. Eine sehr feuchte aber nicht nasse Erde als Grundlage, sowie Moos und einen modernden Holzstumpf bieten eine zuverlässige Überwinterungsmöglichkeit. Eine Holzkiste ist hierbei besser geeignet, als ein Plastikbehälter, da bei diesen häufig Stauluft vorherrscht. Auch ein kleiner Wasserbehälter erleichtert die Auswinterungsphase. Im Frühjahr ist es nicht immer leicht, den richtigen Zeitpunkt zu finden, wann die Auswinterung beginnen soll. Wenn die Molche so weit sind, werden sie im Allgemeinen den Wasserbehälter aufsuchen. In der Terrarienhaltung kann der Kammmolch deutlich über 10 Jahre alt.
Erwachsene | 30,00 € |
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Jugendliche | 10,00 € |
Familie | 35,00 € |
Aufnahmegebühr | 5,00 € |
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